Posts markiert mit ‘Phänomen Schlaf’

„Die grösste Kraft auf der Welt ist das Pianissimo.“

3w-publishing ag
31. Juli 2012
von 3w-publishing ag
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Das ist die Meinung von Maurice Ravel. Viele Menschen mögen dieses Pianissimo allerdings nicht. Einige von ihnen verachten auch den Schlaf – vielleicht weil sie Angst vor ihm haben? Das ist nicht ganz unbegründet, ist doch der Zustand des Schlafs, in den wir Nacht für Nacht fallen, äusserlich dem Tod sehr ähnlich. Deshalb wurde der Schlaf lange Zeit auch als Zustand zwischen Leben und Tod bezeichnet. Ein Mensch der schläft, war in den Augen der Mediziner einfach nicht wach – mehr schien der Schlaf nicht herzugeben.

Robert Schneider, der Autor des Romans „Schlafes Bruder“ lässt seinen Hauptdarsteller sagen: „Im Schlaf liebt man nicht. Man befindet sich in einem Zustand des Totseins, weshalb Tod und Schlaf nicht aus dem Ungefähren Brüder genannt werden. Die Zeit des Schlafes ist also Verschwendung und folglich Sünde.“

Wie ganz anders klingt da die tibetische Weisheit: „Ein Baum, der fällt, macht mehr Lärm als ein Wald, der wächst.“ Historiker schreiben meist die Geschichte der fallenden Bäume. Hingegen weiss niemand so genau, wie die Wälder um uns gewachsen sind.

Kürzer und öfter: da Vincis Schlafrezept

3w-publishing ag
21. Juli 2012
von 3w-publishing ag
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Leonardo da Vinci, das grosse Genie der Renaissance, war der berühmteste Kurz- und Oftschläfer. Nach Berichten von Zeitgenossen schlief er in einem ganz eigenen Rhythmus. Arbeitete er an Fresken, musste er die Farbe 30 Minuten trocknen lassen, keinesfalls länger, ein weiterer Farbauftrag wäre sonst gerissen. Darum schlief da Vinci nur eine Viertelstunde am Stück und das alle drei bis vier Stunden. Über Wochen hinweg funktionierte er so, bis sein Werk vollendet war. Andere, die versucht haben, mit dieser Art des Schlafens zu leben, waren nach kurzer Zeit völlig am Ende.

Übrigens: da Vinci brachte das Paradoxe und Geheimnisvolle des menschlichen Schlafes mit diesem Rätsel auf den Punkt: “Was ist das? Der Mensch wünscht es sich herbei, und wenn er es endlich hat, lernt er es nicht kennen.“

Zum Einschlafen zu sagen

Margrit Hess
17. Juli 2012
von Margrit Hess
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Ich möchte jemanden einsingen,
bei jemandem sitzen und sein.
Ich möchte dich wiegen und kleinsingen
und begleiten schlafaus und schlafein.
Ich möchte der Einzige sein im Haus,
der wüsste: die Nacht war kalt.
Und ich möchte horchen herein und hinaus
in dich, in die Welt, in den Wald.
Die Uhren rufen sich schlagend an,
und man sieht der Zeit auf den Grund.
Und unten geht noch ein fremder Mann
und stört einen fremden Hund.
Dahinter wird Stille. Ich habe gross
die Augen auf dich gelegt;
und sie halten dich sanft und lassen dich los,
wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt.

Rainer Maria Rilke

Schlaf als Erfolgsrezept

Armin Vollmer
26. Juni 2012
von Armin Vollmer
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„Ich habe eine Idee, die Milliarden grosser Ideen, die jetzt noch ins uns schlummern, wecken kann: schlafen!“ Die Königin der Blogger, Arianna Huffington, schwört auf Schlaf als Schlüssel zu mehr Produktivität und Erfüllung. Deshalb rät sie allen, die Karriere machen wollen: „Karrieremenschen, schliesst die Augen und schlaft!“ Betrachtet man das Leben und den Erfolg von Arianna Huffington muss man ihr recht geben: www. http://www.focus.de/digital/internet/dld-2012/arianna-huffington-raet-karrieremenschen-karrieremenschen-schliesst-die-augen-und-schlaft_aid_705167.html.

Viel Zeit für ein grosses Rätsel

3w-publishing ag
20. Juni 2012
von 3w-publishing ag
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Mir gefällt, dass der Schlaf ein Phänomen ist. Und hoffentlich bleibt. Wir wissen nicht, warum wir schlafen und können darum auch nicht klar festlegen, wie viel Schlaf wir brauchen. Beim Essen zum Beispiel ist es klar: Was wir mit unserem Stoffwechsel und unserer Bewegung an Energie verbrauchen, müssen wir mit Essen nachfüllen. Beim Schlaf aber wissen wir eigentlich überhaupt nicht, was wir verbraucht haben und was wir nachfüllen müssen. Kommt hinzu, dass wir uns während des Schlafs nicht bewusst wahrnehmen. Das heisst, wir aufgeklärten, intelligenten, auf Effizienz bedachte Menschen verbringen unser Leben zu einem Drittel mit etwas, das für uns ein Rätsel ist. Aus meiner Sicht eine wunderbare Sache. Weil sie deutlich macht, dass wir Menschen sind und Menschen bleiben. Egal, wie beeindruckend das ist, was wir zu denken und tun vermögen.