Licht ist ein wesentlicher Bestandteil unserer natürlichen Umwelt. In der technisierten Zeit haben wir uns jedoch weitgehend unabhängig gemacht: Wir ersetzen die Aussentemperatur durch geheizte Räume und das Sonnenlicht durch künstliche Beleuchtung. Dies fördert unsere Arbeitseffektivität; doch dürfen wir dabei unser biologisches Erbe nicht übersehen. Und nach unserem biologischen Erbe reagieren wir weiterhin als lichtaktive Wesen auf die natürlichen Veränderungen des Lichts. Das geschieht so:
Das auf unser Auge fallende Licht wird von der Netzhaut zu einer Struktur im Gehirn geleitet, eine Art Kerne, die sich hinter den Augen oberhalb der x-förmigen Kreuzung der beiden Sehnerven befinden. Diese Kerne sind die wohl wichtigste Schaltstelle unserer inneren Uhr. Sie dirigieren den zeitlichen Verlauf praktisch sämtlicher Funktionen in unserem Organismus und halten sie im Gleichtakt.
Dieser Dirigent ist nicht nur verantwortlich für die innere Harmonie unseres Körpers, sondern auch für den zeitlichen Abgleich mit der Aussenwelt. Somit führt er nicht nur eine interne, sondern auch eine externe Synchronisation durch. Von daher ist es kein Zufall, dass er Verbindungen nach „aussen“ über das Auge hat und somit über die externen Lichtverhältnisse „Bescheid“ weiss.
Die erwähnten Kerne im Gehirn geben ihre Lichtinformationen weiter – aber nur dann, wenn dieses Licht eine bestimmte Mindesthelligkeit besitzt, und zwar über 2500 Lux. Das Spektrum des Lichts spielt hierbei keine Rolle.