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Der geheime Dirigent

Der geheime Dirigent
 
Margrit Hess
5. Juli 2012
von Margrit Hess
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Licht ist ein wesentlicher Bestandteil unserer natürlichen Umwelt. In der technisierten Zeit haben wir uns jedoch weitgehend unabhängig gemacht: Wir ersetzen die Aussentemperatur durch geheizte Räume und das Sonnenlicht durch künstliche Beleuchtung. Dies fördert unsere Arbeitseffektivität; doch dürfen wir dabei unser biologisches Erbe nicht übersehen. Und nach unserem biologischen Erbe reagieren wir weiterhin als lichtaktive Wesen auf die natürlichen Veränderungen des Lichts. Das geschieht so:

Das auf unser Auge fallende Licht wird von der Netzhaut zu einer Struktur im Gehirn geleitet, eine Art Kerne, die sich hinter den Augen oberhalb der x-förmigen Kreuzung der beiden Sehnerven befinden. Diese Kerne sind die wohl wichtigste Schaltstelle unserer inneren Uhr. Sie dirigieren den zeitlichen Verlauf praktisch sämtlicher Funktionen in unserem Organismus und halten sie im Gleichtakt.

Dieser Dirigent ist nicht nur verantwortlich für die innere Harmonie unseres Körpers, sondern auch für den zeitlichen Abgleich mit der Aussenwelt. Somit führt er nicht nur eine interne, sondern auch eine externe Synchronisation durch. Von daher ist es kein Zufall, dass er Verbindungen nach „aussen“ über das Auge hat und somit über die externen Lichtverhältnisse „Bescheid“ weiss.

Die erwähnten Kerne im Gehirn geben ihre Lichtinformationen weiter – aber nur dann, wenn dieses Licht eine bestimmte Mindesthelligkeit besitzt, und zwar über 2500 Lux. Das Spektrum des Lichts spielt hierbei keine Rolle.

Winterschlafen war gestern – heute ist Frühlingserwachen!

Armin Vollmer
15. März 2012
von Armin Vollmer
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Ich habe Ihnen Mitte Februar von den Bären und ihrem Winterschlaf berichtet – und meinem nicht ganz heimlichen Neid auf diese Fähigkeit. In der Zwischenzeit habe ich herausgefunden, dass auch wir Menschen so etwas wie einen Winterschlaf abhalten. Allerdings ist der nicht ganz so kuschelig, wie der des Bären. Unser Winterschlaf sieht nämlich so aus: Wenn das Licht, das wir durch unsere Augen aufnehmen, unter 2500 Lux liegt – was im Winter wesentlich öfter vorkommt als im Sommer – schüttet unser Körper Melatonin aus. Und das wirkt auf uns schlafanstossend, stimmungsdrückend und stellt uns grundsätzlich auf Schlaf ein. Trotzdem: Wir leben fast im gleichen Rhythmus weiter. Aber nur fast, denn die Auswirkungen des Melatonins sind ähnlich wie ein Winterschlaf. Deshalb schlafen wir länger als im Sommer, sind weniger aktiv, hungriger, unsere Stimmung ist eher gedrückt, wir sind müder als sonst und viele unserer Körperfunktionen arbeiten im Schongang.

Umgekehrt wirkt helles Licht gegen Müdigkeit – und das sind gute Nachrichten! Der Frühling kommt, die Tage werden länger, die Sonne scheint kräftiger. In diesen Tagen spüren wir doch alle, dass unsere Lebensgeister erwachen, wir fühlen uns fit und sind motiviert, tatkräftig und engagiert zu zupacken!

Ich wünsche Ihnen weiterhin einen sonnigen Vorfrühling und zwischendurch die Musse, die Wärme und Sonne zu geniessen!